Karten, Würfel, Spielebretter: nicht für mich

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Ich habe eine Religion, die gerne spielt undan Chanukka sogar religiös geprägte Spiele kennt. Offenbar eine Art Alleinstellungsmerkmal. Den das Christentum würfelt nicht in Verbindung mit dem Glauben. Das Dumme ist: Ich selber spiele nicht gerne. Und ich falle meist durch Ahnungslosigkeit auf.

Von Gerald Beyrodt (geschrieben Januar 2024)

Es ist ein echt nettes Kaffeetrinken. Der Kuchen ist super. Aber dann holt Kai die Spielkarten heraus. Wir müssten jetzt unbedingt spielen. „Diese Woche reden doch alle von der Spielemesse“, sagt er.
Ich habe von der Spielemesse nichts gehört, und meine Laune geht echt in den Keller.

Ob Kai mit uns Skat oder Mau-Mau oder Canasta spielen will – ich weiß es nicht, ich kann die Sachen auch nicht unterscheiden. Ich kann mit Kartenspielen nichts anfangen und mit Brettspielen auch nicht. Ich bin da auch nicht stolz drauf.

Fromme Protestanten lehnen Würfelspiel ab

Paula kuckt ganz mitfühlend fragt: „Ist das bei dir religiös bedingt?“ Ich verstehe in dem Moment gar nichts und frage: „Wie? Was soll religiös bedingt sein?“ Darauf Paula: „Na, dass du Kartenspiel ablehnst.“ Und dann hat sie lang und breit erklärt, dass besonders fromme Protestanten Kartenspiel und Würfelspiel ablehnen.

Ich habe dann gesagt: „Bei mir hat das mit Religion nichts zu tun“ Und dass ich einfach keine Antenne für Spiele habe, so leid es mir tut. Vermutlich sei das genetisch bedingt, phantasiere ich in den Raum hinein.
„Ach, und Juden spielen?“ hat Paula gefragt.
„Ja, klar“, habe ich gesagt. „Wenn man nicht gerade auf die Spielbank geht. Es gibt im Judentum sogar religiöse Spiele.“
Das kann sich Paula nicht vorstellen und Kai schon gar nicht. Was denn das sein soll, religiöse Spiele, wollen beide wissen. An Chanukka, das ist so ein Fest im Dezember, spielen Jüdinnen und Juden mit einem Kreisel um Schokoladengeld. Und auf dem Kreisel stehen hebräische Buchstaben für den Satz: Ein großes Wunder geschah dort. Bei mir liegt der Kreisel an Chanukka nur zur Zierde dem Tisch. Ich kann ja mit Spielen nichts anfangen.

„Aber ihr habt doch auch tolle Spiele im Katholizismus“, habe ich zu Kai gesagt.
Darauf Kai: „Nö. Was denn für Spiele?“
„Na, Rosenkranz und so. Ich habe gehört, das soll voll Laune machen.“ Kai kuckt auch ganz komisch. Ich frage dann: „Wer gewinnt denn am Ende beim Rosenkranz?? Der mit den meisten Perlen?“

Das war irgendwie nicht richtig. Kai seufzt und sagt: “Es ist doch sinnlos.“ Dann er die Karten weg, Skat, Rommee, Canasta, ich habe keine Ahnung, wie gesagt. Und kocht frischen Kaffee.

Irgendwie ist es doch tragisch: Ich bin der einzige in der Runde, dessen Religion gerne spielt – und mir fehlt die Antenne dafür. Es gibt natürlich viele Juden, die total gerne spielen und das richtig gut können. Ich werde sie an Kai und Paula weitervermitteln.


Eine Antwort

  1. jakob68

    Sagen wir es, wie es ist: Die künstliche Intelligenz findet diesen Text echt blöd. Sie schreibt mir kritisch, aber sowas von wertschätzend.

    „The content is engaging and vividly depicts personal experiences with religious influence on games. To enhance the post, consider including a brief explanation of the games mentioned for readers unfamiliar with them. Moreover, incorporating personal reflections on how the religious influence on games has impacted your perception would further enrich the narrative. Lastly, considering a concluding statement summarizing key insights from the anecdotes can offer readers a thoughtful conclusion.“

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